Schlaglichter aus der Sontheimer Schulgeschichte
(nach „1150 Jahre Sontheim“, herausgegeben von Günther Städele, 1988)
Sontheim hat eine lange Schulgeschichte: Mit Datum vom 27.April 1659 findet sich zum ersten Mal ein schriftlicher Hinweis auf eine bestehende Schule am Ort. Der Generalvisitator Dr. Johannes Keller war an jenem Tag in Sontheim und stellte fest: „… Schule wird im Winter gehalten …“
Im Jahre 1717 heißt es: „… schola bene instructa …“, d.h. die Schule ist wohl geordnet.
Große Verdienste um die Schulen ihres Herrschaftsbereiches und damit auch Sontheims haben sich die Äbte Rupert Neß (1710-1740) und Anselm Erb (1740-1767) von Ottobeuren erworben. Sie erließen Schulordnungen, überarbeiteten und verbesserten sie und wachten darüber, dass unterrichtet wurde. Sie wussten um den Wert der Schule für ihr Territorium.
Nicht alle Kinder besuchten jedoch die Schule regelmäßig. Gründe waren u.a. das Schulgeld, das zu bezahlen war und die Einbindung in die bäuerlichen Arbeiten. Deshalb war die „Winterschule“ noch lange die Regel, d.h. das Schuljahr begann an Martini (11. November) und endete am Fest des Hl. Benedikt (21. März) oder in der Karwoche. Der tägliche Unterricht dauerte von 7 bis 10 Uhr und von 12:30 bis 15:30 Uhr. Die Nachmittage von Donnerstag und Samstag waren schulfrei.
Am 1. Januar 1881 wurde eine 2. Lehrerstelle für Sontheim errichtet, am 1. Juli 1919 eine dritte. Die Schülerzahl wuchs stetig und so zählte man 115 bis 120 Werktagsschüler beim Lehrer, die Lehrerin hatte 90 bis 100, insgesamt also etwa 220.
Das jetzige Schulhaus wurde deshalb 1923 erbaut, das frühere Schulgebäude 1926/27 zu einem Kinderheim bzw. Kindergarten umgebaut (geleitet von Franziskanerinnen). Die Einweihung des Schulhauses fand am 15.11.1923 statt, verbunden mit der Errichtung einer vierten Lehrerstelle. Das Wissen jener Generation um die grundsätzliche Bedeutung einer eigenen Schule für ein intaktes Dorfleben zeigt ein Blick in die Statistik: Bei einer Einwohnerzahl von etwa 850 – 900 belief sich der Kostenvoranschlag auf 962.000 Mark – und das inmitten einer Zeit der Arbeitslosigkeit und des Hungers.
Bis in die 1960er Jahre hinein wurde kombiniert beschult, d.h. jeweils zwei Jahrgänge wurden zusammen unterrichtet.
Das Schuljahr 1969/70 brachte tiefgreifende Veränderungen. Aus der „Katholischen Bekenntnisschule Sontheim“ mit den Jahrgangsstufen 1 bis 8 wurde die „Volksschule Sontheim – Grundschule“ mit den Schülern der Gemeinden Sontheim und Attenhausen aus den Jahrgangsstufen 1 mit 4. Die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 9 fahren seitdem mit dem Schulbus zur Volksschule Erkheim.
Zugeordnet ist die Volksschule Sontheim dem Staatlichen Schulamt Unterallgäu in Mindelheim.
1970 war die Zahl der Grundschüler auf 180 angewachsen, im Schuljahr 2006/07 hat die Grundschule insgesamt 161 Schüler.
Schulleiter waren bis jetzt u.a.: